Pastell — Kohle und Stift — Aquarell — Acryl — Steps
Step Afrikanerin
Dieses Foto von Rita Willaert habe ich in der Fotodatenbank von flickr gefunden. Ich musste es einfach malen. Die Falten und die Farbe des Tuches sowie die Ketten haben mir förmlich in den Fingern gejuckt. Ganz besonders brannte ich darauf, mit den leuchtenden klaren Farben wie rot, gelb und grün zu arbeiten.
Nachdem ich mir wie immer ein Raster auf dem Original erstellt hatte, habe ich auch das Papier gerastert und die Vorzeichnung anhand der Kästchen übertragen.
Hier kann man mir mal bei der Arbeit über die Schulter schauen.
Ich habe wieder in einer mir vollkommen unüblichen Art mit dem Malen angefangen. Einfach mittendrin, aber es hat mich fürchterlich gereizt mit dem knalligen Rot zu arbeiten, ich konnte es gar nicht abwarten.
Hier bin ich mit der rechten Seite des Tuches schon fertig. Um die Falten zu legen habe ich verschiedene graue Töne und schwarz benutzt. Ansonsten bestimmt der Verlauf des Musters die Faltenlegung.
Die linke Seite des Tuches war etwas komplizierter. Hier gilt es zu beachten, dass die weißen Stellen auf der Innenseite des Tuches nicht mit Weiß gemalt werden dürfen, denn sie liegen im Schatten. Ich habe hier ein mittleres Grau benutzt, im oberen Teil etwas mit rotbraun getönt, da dort das rote Kopftuch etwas Schatten wirft.
Hier eine Detailaufnahme des oberen Teiles des Kopftuches.
Jetzt bin ich mit dem Tuch fertig. Bei der Ausarbeitung musste ich immerwieder ganz genau die Vorlage studieren und bei dem Verlauf der Muster genau auf die Linienführung achten, dann lagen die Falten fast wie von alleine an der richtigen Stelle. Spätestes hier wusste ich, dass es auf dem Foto ganz ganz viele Kleinigkeiten zu entdecken gibt und ich diese auch auf meinem Bild wiedergeben wollte.
Hier nochmal ein Detail vom Tuch. Man kann auch gut die Schatten erkennen, die das Tuch selber wirft. Die Franzen sind z.B. so ein Detail worauf es mir ankam. Sie zeigen, dass das Tuch schon ziemlich alt und viel benutzt ist.
Jetzt ging es an die Ausarbeitung des Gesichtes, hierfür habe ich gar nicht so viele Farben verwendet, wie ich vorher vermutet hatte. Eigentlich nur gebranntes Sienna hell, dunkles Umbra für die Schatten und einen hellen Rosaton für die beleuchteten Hautflächen.
So nach und nach entsteht das Gesicht.
Hier eine Detailaufnahme der Augen.
Das Gesicht ist fertig. Zu beachten war hier auch, genau die Schatten z.B. an Nase und Mund einzuhalten.
Da das Papier beim Malen leider zu schmutzig geworden ist, musste ich einen Hintergrund anlegen. Dafür habe ich Phthaloblau dunkel verwendet. Hierfür habe ich die superweiche Kreide von Schmincke benutzt, diese läst sich gerade für Hintergründe unbeschreiblich gut verwischen. An den Rändern zum Tuch musste ich sehr vorsichtig sein, damit die Übergänge schön sauber bleiben.
Jetzt ging es ans Ausarbeiten der Ketten. Sehr schön hier zu sehen, der Schatten den die bunte Kette wirft und wie doch noch etwas Sonnenlicht zwischen die Lücken dringt.
Hier eine Detailansicht der fertigen Kette. Ich habe fast jede Perle einzeln gemalt und Licht- und Schattenseite ausgearbeitet. Das war absolute Fleißarbeit. Manchmal wäre es mir lieber gewesen, ich könnte noch exakter sein, aber dann hätte ich nicht mit Kreiden sondern mit Stiften arbeiten müssen.
Schön zu sehen sind auch die Perlen auf der rechten Schattenseite. Der Schatten ist mit einem dunklen Umbra gemalt und die Perlen mit einem Grau darübergesetzt.
Fertig ist sie - die schöne Afrikanerin.